„Wir zusammen“ feiert Jubiläum

15. Februar 2018

Mit dem Willen, den Menschen zu helfen, die in Deutschland Zuflucht vor Krieg und Zerstörung suchen, ging „Wir zusammen“ im Februar 2016 an den Start. Zwei Jahre später kann das Unternehmens-Netzwerk ein positives Fazit ziehen: Die über 200 teilnehmenden Firmen haben vielfältige Konzepte entwickelt, mit denen Geflüchtete immer einfacher in den deutschen Arbeitsmarkt integriert werden können. Das reicht von Sprachkursen über berufliche Qualifizierungen bis hin zu Ausbildungsprogrammen und Festanstellungen. Wie aktuelle Zahlen des Institutes der Deutschen Wirtschaft belegen, setzen häufig kleine und mittlere Betriebe auf die Arbeitskraft der Neuankömmlinge: Drei Viertel aller Beschäftigten aus Asylherkunftsländern sind heute im Mittelstand tätig.

Größere Unternehmen legen dafür oft den Grundstein, indem sie Zuwanderer durch Praktika und Einstiegsqualifizierungen auf den Berufsstart in kleineren Betrieben vorbereiten. So gibt es mehrere Projekte bei denen „Wir zusammen“ angeschlossene Großunternehmen Geflüchtete vorqualifizieren, um sie im Anschluss an kleinere Partnerfirmen in der Region als Auszubildende oder festangestellte Mitarbeiter zu vermitteln. Dabei ist es auch hilfreich, dass viele der Neuankömmlinge zwischenzeitlich Integrationskurse und andere berufsvorbereitende Trainings absolviert haben und so sprachlich und fachlich bessere Voraussetzungen mitbringen, als kurz nach ihrer Ankunft in Deutschland.

Von dem Engagement der „Wir zusammen“ Mitglieder profitieren aber nicht nur die Teilnehmer. Unternehmen aller Größen und Branchen nutzen auch die Vorteile, die die Zuwanderung in Zeiten des Fachkräftemangels mit sich bringt. Zudem zeigt sich heute ganz klar, dass sich durch das Miteinander der Kulturen auch die Arbeitsatmosphäre in den Unternehmen positiv verändert hat.

„In der Anfangsphase mussten die Unternehmen bei der Entwicklung und Durchführung von Projekten oft sehr kreativ und flexibel sein. Schließlich haben sie häufig Neuland betreten, da es ja noch kaum Erfahrungswerte und Standards für die Integration von Geflüchteten in die Arbeitswelt gab“, berichtet Marlies Peine, Projektleiterin von „Wir zusammen“. „Mit unglaublichem Engagement sowohl in den Führungsebenen als auch in den Belegschaften sind daraus mit der Zeit gut organisierte und nachhaltige Initiativen gewachsen, die heute aus den Mitgliedsunternehmen nicht mehr wegzudenken sind.“

Der Netzwerk-Charakter von „Wir zusammen“ unterstützt die teilnehmenden Unternehmen bei der Umsetzung ihrer Initiativen. Sie können bei vielen Fragen zur Integration auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen und finden immer einen Sparringspartner, wenn es um die Entwicklung neuer Ideen oder die Überwindung von Hürden geht. Darüber hinaus bietet häufig auch der gute Kontakt des Netzwerks zu Entscheidern aus Politik, Behörden und Institutionen wertvolle Unterstützungen im Integrationsalltag.

„Es hat sich bestätigt, dass die Idee der Initiatoren richtig war, in einem größeren Verbund mehr erreichen zu können“, erklärt Marlies Peine. „Daher bleibt es für uns auch weiterhin sehr wichtig, die Vernetzung und Zusammenarbeit unserer Mitglieder zu fördern. Das gelingt uns beispielsweise durch Veranstaltungen auf lokaler Ebene.“ So wird „Wir zusammen“ das Thema Flüchtlingsintegration auch in diesem Jahr immer wieder auf die Agenda setzen und damit sein ursprüngliches Ziel weiter verfolgen: Sich im Schulterschluss für die Integration von Geflüchteten einzusetzen und weitere Unternehmen der deutschen Wirtschaft zu motivieren, sich ebenfalls zu engagieren. Dabei ist es auch in Zukunft unerheblich, welche Größe ein Unternehmen hat und aus welcher Branche es kommt. Der Leitspruch ‚Jede Hilfe zählt!‘ gilt nach wie vor.