„Wir zusammen“ mit vier neuen Mitgliedern

17. März 2017

Vier weitere Unternehmen engagieren sich im Rahmen von „Wir zusammen“ für die Integration von Flüchtlingen: David Chipperfiel Architects, Tagueri, Eventis und Habotec. Sie alle setzen mit ihren Projekten darauf, den Neuankömmlingen sowohl den Zugang zur Arbeitswelt zu erleichtern als auch ihnen gesellschaftliche Gepflogenheiten in Deutschland näher zu bringen.

Um Flüchtlingen mit Interesse oder Vorkenntnissen im Bereich Architektur eine Perspektive in dieser Branche zu eröffnen, bietet David Chipperfield Achitects Praktika, Ausbildungsplätze, ein einjähriges Traineeprogramm sowie Festanstellungen an. Über die Vermittlung fachlicher Kompetenzen hinaus, unterstützt das Architekturbüro seine neuen Mitarbeiter dabei, soziale Kontakte zu knüpfen und die deutsche Sprache zu erlernen. Auf diese Weise hat bereits eine junge Architekturstudentin aus dem Iran einen Praktikumsplatz gefunden. Zudem beschäftigt David Chipperfield Achitects seit einem Jahr zwei syrische Architekten und bildet seit Kurzem eine Libanesin zur Bauzeichnerin aus. Darüber hinaus engagierte sich das Büro bereits bei einer Ausstellung im Berliner Haus der Kulturen der Welt, die auf die gesellschaftliche Isolation von Flüchtlingen aufmerksam machte und stellte seine Büroräume als Kulisse für eine fotografische Dokumentation von Geflüchteten in ihrem ursprünglichen Arbeitsumfeld zur Verfügung.

Insbesondere an Zuwanderer mit einem akademischen Abschluss in den sogenannten MINT-Fächern richtet sich das Integrationsprojekt von Tagueri. Ihnen bietet der Beratungs- und Umsetzungspartner für Technologie-, Projekt- und Prozessmanagement dreimonatige Praktika an verschiedenen Unternehmensstandorten an. Die Praktikanten werden von einem Mentor aus der jeweiligen Abteilung betreut, in der sie ihr Praktikum absolvieren. Er unterstützt sie nicht nur auf fachlicher Ebene, sondern auch beim Spracherwerb. Darüber hinaus vermittelt der Mentor den Flüchtlingen neben der deutschen Kultur auch die Werte von Tagueri, zu denen unter anderem zählt, dass jeder Mitarbeiter wertvoll für das Unternehmen ist, egal ob Praktikant, Consultant oder Führungskraft.

Auch die Eventis Dienstleistungs GmbH möchte mit ihrem Engagement Flüchtlinge nicht nur in die Arbeitswelt integrieren, sondern ihnen auch ein Gefühl für die deutsche Gesellschaft vermitteln. Dabei stimmt der Personaldienstleister für die Gastronomie sein Angebot individuell auf die Flüchtlinge ab und begleitet sie so lange bis sie selbstständig arbeiten können. Neben der praktischen Tätigkeit erhalten die neuen Kollegen auch interne Schulungen, bei denen sie theoretische und praktische Arbeitsinhalte erlernen. Aktuell betreut das Unternehmen in seinen Geschäftsstellen in Hamburg, Düsseldorf, Köln und Frankfurt jeweils drei Flüchtlinge. Sobald diese sich gut eingefunden haben, sind weitere Stellen geplant.

In Zusammenarbeit mit der Emil-Possehl-Schule hat Habotec im September 2016 das Integrationsprojekt „Ipet“ ins Leben gerufen. Es bereitet Flüchtlinge innerhalb eines Jahres auf eine Erstausbildung im Elektrohandwerk vor. Damit sie sowohl die deutsche Sprache, als auch viel über die gesellschaftlichen, kulturellen und religiösen Gegebenheiten hierzulande lernen, verfolgt „Ipet“ einen ganzheitlichen Bildungsansatz. Neben einer qualifizierten berufsspezifischen Vorbereitung werden dabei auch beispielsweise die Alltagssprache sowie grundlegende Kenntnisse über die demokratische Grund-, Rechts- und Sozialordnung in Deutschland vermittelt. Aktuell nehmen 20 Flüchtlinge aus Afghanistan, Eritrea, dem Irak, dem Iran, Somalia und Syrien an dem Programm teil, zu dem neben der schulischen Ausbildung mit 32 Schulstunden pro Woche auch Praktika in Elektrobetrieben in den Schulferien gehört. Darüber hinaus hat Habotec bereits im September 2016 einen ersten Auszubildenden aus dem Irak eingestellt.